Ergebnisse des Workshops „Globale Krisen erfordern globale Lösungen – Länderübergreifende Verträge und Initiativen gehen die Klimakrise gemeinsam an“
Vor fast genau fünf Jahren wurde das Pariser Abkommen geschlossen, in dem sich in langen Verhandlungen 195 Länder darauf einigten, die Erderwärmung auf bestenfalls 1,5°C zu begrenzen. Fünf Jahre später ist wenig passiert, zu wenig. Auch wenn sich die EU gerade erst auf höhere Klimaziele einigen konnte. Für einige ein positives Signal, dass es voran geht1, für andere aufgrund der akuten Krise zu wenig2. Deswegen haben sich die PRIO1 Mitglieder des Themenlabors „Globale Krisen erfordern globale Lösungen“ auf dem Herbstcamp damit beschäftigt, wie internationale Perspektiven gefunden werden können.
Ihr Zielbild ist klar: Wir brauchen einen effektiven Diskurs und einen konstruktiven Dialog!
Die Zielmarken sind klar gesteckt. Um einen effektiven Diskurs und einen konstruktiven Dialog auf zwischenstaatlicher Ebene zu schaffen, muss es Forderungen an eine Politik geben, die diesen Forderungen zuhört und sie ernst nimmt. Der nötige Druck, der von der Klimakrise ausgeht, muss ausgeübt werden. Gleichzeitig ist es wichtig, diesen Druck mit Gesprächen und Gesprächsbereitschaft im Gleichgewicht zu halten. In einem internationalen Klimanetzwerk sollen Parteien, Organisationen und Initiativen diesen Dialog führen können. Die in den bisherigen Diskussionen vernachlässigten Stimmen zum Beispiel indigener Völker sollen zukünftig gehört und ihr Wissen in die Überlegungen einbezogen werden. Klimagerechtigkeit muss gelebt werden, damit alle lokalen Unterschiede berücksichtigt werden.
Aktuelle Herausforderungen
Die Klimakrise ist so komplex, dass sie in vielen Bereichen unsere bisherigen Konzepte neu denken muss. Unsere derzeitigen Wirtschaftssysteme müssen hinterfragt und die verschiedenen politischen Rahmenbedingungen weltweit beachtet werden. Es muss ein Verantwortungsbewusstsein geschaffen werden, dass die Klimakrise von einigen wenigen verursacht wurde, und einige Länder insbesondere des „globalen Südens“ besonders betrifft. Doch die größte Herausforderung liegt im Zeitdruck – schnelles Handeln ist gefragt.
Nächste Schritte
Um einem internationalen Klima-Netzwerk einen Schritt näher zu kommen, soll das Sommer-Festival von PRIO1 – Das Klima-Netzwerk einen ersten Meilenstein darstellen. Bereits hier, ob wegen der Covid19-Pandemie analog, digital oder in einer Hybrid-Form, soll Klimagerechtigkeit gelebt werden. So sollen demokratische Diskussionsrunden, weitergehende Vernetzungsmöglichkeiten und ein Austausch für Klimavisionen geschaffen werden. Wichtig ist auch hier internationale Stimmen zu hören, damit durch die Verortung in Deutschland nicht nur eine eindimensionale Diskussion zustande kommt.
Schlussgedanke
Um ein internationales Umdenken und einen Strukturwandel zu erreichen, setzte sich die Gruppe zum Ziel, Forschungsergebnisse und bisherige Konzepte und Ideen zusammenzutragen. Ein globaler Austausch zwischen Aktivist*innen und Expert*innen ist unerlässlich. Eine globale Krise wie die Klimakrise kann nur auf globaler Ebene gelöst werden. Dabei alle lokalen Stimmen und Gegebenheiten zu beachten, wird eine Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen.
Wenn auch ihr Teil unseres Klima-Netzwerkes werden möchtet und Ideen und Konzepte für globale Herangehensweisen zu Klimakrise habt, registriert euch bei der PRIO1-Community!
Wir, die PRIO1-Community, sind weiterhin motiviert, gemeinsam an den Zukunftskonzepten für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft zu arbeiten!
[1] Auch in diesem Artikel wird klar darauf verwiesen, dass veil Ziviengagement gefordert ist und weiterhin viele geschafft werden muss. Aber die Verschärfung der Ziele wird als wichtiger erster Schritt für weiteres Handeln gesehen: https://www.klimareporter.de/europaische-union/transformation-des-industriellen-herzens-europas-steht-an