Immer wieder fühlen sich Menschen der Zivilbevölkerung von der Politik nicht ausreichend berücksichtigt, gehört und verstanden. Um für mehr Bürgerbeteiligung zu sorgen, gründen sich daher Bürgerräte verschiedenster Art – von der Bundesebene über die Landesebene bis hin zur regionalen Ebene. Bürgerräte sind eine Form der Bürgerbeteiligung, bei der (meist) zufällig ausgewählte Teilnehmende, die möglichst einen Querschnitt der Bevölkerung darstellen, parteiunabhängig zu einem bestimmten politischen Thema zusammenkommen und schließlich gemeinsam darüber diskutieren und Lösungsansätze erarbeiten. Diese Lösungsansätze können dann als Vorschläge in die Politik einfließen. Ein bekanntes Beispiel für deutsche Bürgerbeteiligung ist der Bürgerrat Demokratie, doch auch beim Thema Klimaschutz gab es mittlerweile die Möglichkeit aktiv an Lösungsansätzen mitzuwirken: den Bürgerrat Klima.
Der Bürgerrat Klima
Der Bürgerrat Klima befasst sich mit der übergreifenden Fragestellung, wie Deutschland die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens noch erreichen kann – unter Berücksichtigung gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Gesichtspunkte. Er setzt sich aus Teilnehmer*innen, dem Beirat und dem wissenschaftlichen Kuratorium zusammen. Außerdem wird er von zahlreichen Instituten und Organisationen wie z.B. WWF, dem NABU, oder dem DWD (Deutscher Wetterdienst) unterstützt. Finanziell gestemmt wird der Bürgerrat Klima von Stiftungen und Spenden, es gibt also auch die Möglichkeit, das Projekt als Privatperson finanziell zu stärken.
Die insgesamt 160 Teilnehmenden der Sitzungen des Bürgerrat Klima wurden aus ganz Deutschland ausgelost. Voraussetzung ist lediglich das Alter von 16 Jahren. Ziel ist es unter 160 Teilnehmenden ein verhältnismäßiges „Mini-Deutschland“ herzustellen. Dafür wurden Personen deutschlandweit telefonisch und per Zufall kontaktiert und nach ihrem Interesse an einer Teilnahme am Bürgerrat Klima gefragt. Bei Interesse folgte dann eine Anmeldung unter persönlichen Angaben wie etwa dem Alter, Geschlecht, der Herkunft nach Bundesland und Größe des eigenen Wohnorts, möglichem Migrationshintergrund, dem Bildungsstand sowie der Bedeutung von Klimaschutz für die jeweilige Person. Diese Angaben dienen dazu, eine möglichst heterogene Gruppe zusammenzustellen, dessen soziodemografische Merkmale verhältnismäßig der Ausprägung in der gesamten deutschen Bevölkerung gleichkommt. Das bedeutet also, dass der prozentuale Anteil von z.B. Personen aus Niedersachsen im Bürgerrat dem prozentualen Anteil der niedersächsischen an der deutschen Bevölkerung entspricht.
Nachdem die Teilnehmenden ausgelost wurden, trafen sie sich in 12 Sitzungen – zum oben genannten „Hauptziel“ – unter grober Aufteilung in 4 wichtige Handlungsfelder (ähnlich wie wir bei PRIO1 mit unseren Themenlaboren 😊). Diese sind Mobilität, Energie, Gebäude und Wärme sowie Ernährung. Den inhaltlichen Rahmen der Sitzungen legte das wissenschaftliche Kuratorium fest. Dieses besteht aus 25 Wissenschaftler*innen der Klima- und Gesellschaftswissenschaften. Mithilfe von Meinungsumfragen in Politik und Zivilgesellschaft legen sie die vier Handlungsfelder sowie konkrete Fragestellungen fest. Im Laufe der Sitzungen entwickelten die Teilnehmenden allerdings auch selbst Empfehlungen, Fragenstellungen und Themen, die dann berücksichtigt und bearbeitet wurden.
Der bereits erwähnte Beirat nahm, ähnlich wie das wissenschaftliche Kuratorium, eine beratende Rolle während und neben den Sitzungen ein. Er besteht aus ca. 20 Vertreter*innen aus den verschiedensten Bereichen, beispielweise Wirtschaft, Sozialverbänden, Kirchen und Bewegungen, die alle einen unterschiedlichen und damit einen vielseitigen Blickwinkel auf Klimaschutz mitbringen. Ziel des Bürgerrat Klima ist es also, gemeinsam nach möglichen Lösungen zu suchen und unabhängig von Regierung und Politik einen Plan für das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens zu entwickeln.
Ihr könnt den Bürgerrat Klima kennenlernen!
Ihr habt noch offene Fragen? Klar, vollkommen verständlich. Schließlich ist der Bürgerrat Klima ein großes, umfassendes und spannendes Projekt. Schaut daher gerne auf unserem Instagram Account @prio1_klima vorbei, dort starten wir im Oktober (also ab heute) mit unseren Themenmonaten (mehr dazu im nächsten Abschnitt). Im Oktober beschäftigen wir uns mit dem Thema Nachhaltige Demokratie. Dafür haben wir Kontakt mit dem Bürgerrat Klima aufgenommen, wir bringen euch mit Noah, der beim Bürgerrat Klima dabei war, in Verbindung. Dort könnt ihr all eure Fragen loswerden und er wird euch Rede und Antwort stehen. Also, stellt unbedingt die Fragen, die euch brennend interessieren und folgt uns am besten auf Instagram, um nichts zu verpassen.
PRIO1-Themenmonate
Was hat es überhaupt mit diesen Themenmonaten auf sich? Wir bei PRIO1 möchten euch unsere verschiedenen Themenlabore, und damit die Themen, mit denen sich unsere Mitglieder beschäftigen und für die sie (ähnlich wie der Bürgerrat Klima) Lösungsansätze suchen und Projekte anstoßen, vorstellen. Dafür haben wir das Konzept der Themenmonate entwickelt. Jeden Monat dürft ihr euch also auf Infos, Blogposts und Instagram Posts zum jeweiligen Themenbereich freuen. Außerdem könnt ihr die Themenlabore, ihre Mitglieder und ihre Arbeiten kennenlernen – vielleicht überzeugt euch das ja, selbst Teil des Ganzen zu werden😊. Highlight unserer Themenmonate ist das Format „5 Fragen an…“, hier habt IHR die Möglichkeit Fragen an bekannte Persönlichkeiten und/oder tolle Initiativen oder Organisationen, die im jeweiligen Themenbereich angesiedelt sind, zu stellen. Wir bieten euch somit die Möglichkeit, z.B. einflussreiche Personen mit Fragen zu löchern, die ihr schon immer wissen wolltet.
Keine Sorge, wir halten euch trotz des thematischen Rahmens natürlich auf dem Laufenden, wenn es wichtige Infos und Ereignisse zum Thema Klima unabhängig von den jeweiligen Themen der Themenmonate gibt.
Freut euch also auf viel Input und spannende Posts – übrigens auch hier auf unserem Blog.
Wir, die PRIO1-Community, sind motiviert, gemeinsam an den Zukunftskonzepten für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft zu arbeiten!
Wenn auch ihr Teil unseres Klima-Netzwerkes werden und Ideen und Konzepte einbringen und umsetzen möchtet, registriert euch bei der PRIO1-Community!
Wenn ihr mehr über PRIO1 erfahren und immer auf dem Laufenden bleiben möchtet, folgt uns gerne auf Instagram! @prio1_klima